Unter dem Motto „Gut älter werden in Würzburg“ informierten auf der Mainfrankenmesse WIRKOMMUNAL, das Blindeninstitut, die Seniorenberatung, der Pflegestützpunkt und die Seniorenvertretung der Stadt Würzburg über Unterstützungs- und Beratungsangebote für Seniorinnen und Senioren.
Der Infostand und die Podiumsdiskussion auf der großen Bühne stießen auf reges Interesse – viele nutzten die Gelegenheit, sich mit konkreten Fragen zu Themen wie Pflege, Wohnen oder Teilhabe an die Fachleute zu wenden. Gemeinsam gab die Diskussionsrunde einen Überblick über die vielfältigen Unterstützungsangebote für ältere Menschen in Stadt und Landkreis Würzburg.

Pflege, Wohnen und Teilhabe – zentrale Themen
Melanie Ziegler erklärte, dass der Landkreis mit dem Seniorenpolitischen Gesamtkonzept bayernweit Vorreiter ist: „Wir wollen, dass ältere Menschen dort leben können, wo sie sich wohlfühlen – in ihrem Zuhause und ihrer Gemeinschaft.“ Dazu zählen Projekte wie ein Helferkreis, der Pflegestützpunkt, die Wohnberatung und das Netzwerk der Seniorenvertretungen im Landkreis.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Wohnraumanpassung. „Gerade das Bad ist oft ein Knackpunkt – wir beraten, wie man auch auf engem Raum barrierefrei umbauen kann“, so Ziegler. Wer Ideen sucht, kann das Musterhaus für barrierefreies Wohnen in Kürnach besichtigen.
Unterstützung annehmen – kein Zeichen von Schwäche
Carolin Dix-Landgraf vom Pflegestützpunkt betonte, wie wichtig der Pflegegrad als Zugang zu Hilfs- und Finanzleistungen ist. „Viele sagen ‚Ich schaffe das schon‘ – aber manchmal ist es klüger, rechtzeitig Unterstützung zu holen“, erklärte sie. Der Pflegestützpunkt helfe bei Anträgen und bei der Vorbereitung auf die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst.
Auch Sandra Hahn von der Seniorenberatung erinnerte daran, dass viele ältere Menschen heute ohne familiäres Netz leben: „Aber niemand muss allein bleiben.“ Angebote wie Hausnotruf, Betreuungsdienste, Seniorentreffs und Helferkreise könnten helfen, den Alltag sicher und sozial eingebunden zu gestalten.
Seniorenvertretung als starke Stimme
Ein weiterer Aspekt waren Sinnesbeeinträchtigungen im Alter. Valerie Sokol und Amelie Seidel stellten das Modellprojekt „Sinnesbeeinträchtigungen in der Pflege im sozialen Nahraum“ des Blindeninstituts vor. „Wer schlecht sieht oder hört, zieht sich oft zurück. Frühzeitige Unterstützung kann das verhindern und die Lebensqualität sichern“, so Sokol. Sie möchten die vorhandenen Angebote in Würzburg vernetzen und bei den Betroffenen bekannter machen.
Prof. Eberhard Grötsch von der Seniorenvertretung Würzburg machte deutlich: „Wir sind das Sprachrohr älterer Menschen – und wir wollen mitgestalten, nicht nur reagieren.“ Die Seniorenvertretung arbeitet parteiunabhängig, entwickelt Projekte zu Mobilität, digitaler Bildung und Wohnen und berät Politik und Verwaltung. Er ruft dazu auf, dass jeder ältere Mensch über 65 Jahren, der mitgestalten möchte, sich für die nächste Legislaturperiode, die 2026 beginnt, bewerben kann (https://www.seniorenvertretung-wuerzburg.de/).
Großes Interesse und positive Resonanz
Das Publikum zeigte sich interessiert, stellte viele Fragen und berichtete von eigenen Erfahrungen. Auch der Infostand war während der gesamten Messe gut besucht. Viele Senior:innen informierten sich über Pflegeleistungen, Sozialleistungen im Alter, Wohnberatung und Unterstützungsangebote in der Region. Als Fazit lässt sich festhalten, dass Würzburg zahlreiche Möglichkeiten bietet, um gut, sicher und selbstbestimmt älter zu werden – dank engagierter Fachstellen, starker Netzwerke und dem Willen, das Thema gemeinsam voranzubringen.
Kontakte:
Pflegestützpunkt Würzburg, Bahnhofstr. 11, 97070 Würzburg, Tel. 0931-20781414
Beratung und aufsuchende Hilfe für Senior:innen, Semmelstr. 2, 97070 Würzburg, Tel. 0931-373510
WIRKOMMUNAL, Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg, Zeppelinstraße 67, 97074 Würzburg, 0931 80442-0
Musterhaus Künach, Prosselsheimer Str. 16, 97273 Kürnach, 0931 8044238
Blindeninstitut, Modellprojekt „Sinnesbeeinträchtigungen in der Pflege im sozialen Nahraum“
Tel. 0931 2092-2362
Seniorenvertretung Stadt Würzburg, Seniorenvertretung der Stadt Würzburg, Semmelstraße 2, Geschäftsstelle, 97070 Würzburg, Tel. 0931 / 37-3515
